Interview mit Andrea Fischer vom 8. Februar 2021

Warum Hygge für Pflegekräfte jetzt genau das Richtige ist

Im Interview mit Nicole Lindgens von www.pflegen-online.de erklärt Andrea Fischer, Leiterin der Hygge-Akademie, wieso Hygge für Pflegekräfte während der Pandemie besonders wichtig ist.

Lesen Sie hier einen Auszug aus dem kompletten Interview mit Andrea Fischer bei pflegen-online.de

[…]

Und wie kann es gelingen, Hygge in den angesichts der Pandemie noch einmal angespannteren Arbeitsalltag von Pflegekräften zu bringen?

Ganz grundsätzlich sollten wir vor allem einen Gedanken zulassen: dass Arbeit auch Spaß machen kann. Denn das Wohlfühlen am Arbeitsplatz weckt bei uns ja vielfach noch Skepsis – wohlfühlen sollte sich doch lieber jeder zuhause, mit Wolldecke, Kerzen und Zimtschnecke. Diese Trennung ist per se total unnatürlich.

Das ist wichtig zu verstehen – zum einen für die Zeit nach der Pandemie, aber vielleicht auch gerade jetzt. Denn mit einer anderen Einstellung kann ich mich bei meiner Arbeit tatsächlich so einrichten, dass ich ihr mit Freude nachgehe. Das hat mit einer inneren Erlaubnis genauso wie mit einem wertschätzenden Miteinander zu tun, also auch mit den Arbeitsplatz- und Arbeitszeitmodellen.

Stehen hierbei auch abseits der Pandemie die unterschiedlichen Rahmenbedingungen der Pflege in Deutschland und Dänemark nicht im Weg?

Die Hygge-Philosophie ist ja keine strikte Anleitung zum Glücklichsein. Es gibt kein allgemein gültiges Rezept oder einen 10-Punkte-Plan für Hygge, zumal es immer auch Faktoren wie das Corona-Virus geben wird, die wir nicht beeinflussen können. Aber mit welcher Haltung man in eine Situation hineingeht, entscheidet man immer selbst.

Dänemark ist zwar ein Wohlfahrtsstaat mit ganz anderen finanziellen Absicherungen im Alter, bei der Rente und im Gesundheitswesen. Das können wir natürlich nicht eins zu eins übertragen. Aber Hygge kann uns helfen zu erkennen, was wir in unserem Gesundheitssystem stärker präventiv statt reaktiv tun können. Das fängt bei der inneren Haltung an, geht über die Arbeitsplatzgestaltung bis zum täglichen Miteinander. Dazu brauchen wir keine bestimmte Staatsform und auch keine Arbeitsanweisung, das können wir überall leben.

[…]